„’Mother People‘ belongs to a group of songs […] on the 1968 LP ‚We’re Only in It for the Money‘ focused on how ‚real‘ hippiedom (as opposed to the fake fashionable kind decried in another group of songs on the same album) was perceived and treated with by the bourgeois authorities. ‚Do you think that my pants are too tight/Do you think that I’m creepy?‘ asks the singer before repeating the war cry: ‚We are the other people.’“
Satteltaschen fürs Fahrrad – über diesen Preis darf sich Renan Cengiz freuen. Der Rheinberger ist von Bürgermeister Dietmar Heyde zum Stadtradel-Star 2020 gekürt worden. Im Stadtradel-Wettbewerb hat Cengiz, der im September als Bürgermeister-Kandidat für Die Partei angetreten war, zwar nicht die meisten Kilometer erradelt, er glänzte aber durch einen originellen Blog, in dem er andere an seinen Radel-Erlebnissen teilhaben ließ. Sogar Musik-Tipps für die Ausflüge auf zwei Rädern lieferte er mit. Für Heyde zeigt das: Beim Stadtradeln geht es auch, aber nicht nur ums Kilometersammeln. „Es geht um die Freude, die Gemeinschaft und darum, die niederrheinische Landschaft zu erleben.“
Bürgermeister Dietmar Heyde ehrt die Rheinberger Stadtradelnden.
Danksagungen
Vielen Dank Bürgermeister Dietmar Heyde und Team für die gelungene Ehrung! Ich war sehr gern Stadtradelstar in Rheinberg. Danke auch an meine Sponsoren vom Riot Store, die mich mit einem in Rheinberg designten Hoffman-Jersey ausgestattet haben. Ein besonderer Dank gilt meinem PARTEI-Genossen Kai Oczko, der schon vor Jahren dazu beigetragen hat, meinen Radfahrbegriff zu politisieren – wie auch Tom Hodgkinson in seinen Büchern und dem Idler Magazine.
Gemeinsam mit Fabrice Sell von den Jusos Rheinberg hatte ich für Die PARTEI Rheinberg die Ehre, einen semipolitischen Jahresrückblick zu veranstalten. Themen: Alles, was uns als Rheinberger in 2020 bewegt hat, mit einem kleinen Fokus auf Politik – Alltagsmenschen, Kommunalwahlen, Spanischer Vallan, Wölfe und andere Wildtiere – und sehr gescheite Live-Kommentare unserer Zuschauer:innen.
Das Video findest du exklusiv auf Instagram unter https://www.instagram.com/p/CJZNDZdnZFV/ (kein Login notwendig) oder mit einem Klick auf das nachfolgende Bild.
Semipolitischer Jahresrückblick 2020 mit Fabrice Sell (Jusos) und Renan Cengiz (Die PARTEI). Video online unter https://www.instagram.com/p/CJZNDZdnZFV/ (kein Login notwendig).
Lange stand der Spanische Vallan verlassen im Rheinberger Stadtpark. Auf die Initiative des Rheinberger Autorenpaares Manuela Bechert und Renan Cengiz hin, hat die Stadt den beiden das sechseckige Türmchen als Schreibstube und Kreativraum überlassen. Bevor es jedoch richtig losgehen kann, haben es sich die Tierfreunde zur Aufgabe gemacht, hunderte Marienkäfer, die sich zur Winterruhe im Vallan niedergelassen haben, fachgerecht umzusiedeln.
Unterstützt von der Rheinberger Meister Lampe Wildtierhilfe und dem Naturschutzbund (NaBu), bemühten sich Bechert und Cengiz, jedem einzelnen Marienkäfer ein neues Zuhause zu geben. Der Rheinberger Ortsverband des NaBu stellte Nistkästen zur Verfügung, in denen die Tiere in der Vorweihnachtswoche untergebracht wurden. Die Kästen wurden zwischen Scheiben und Fensterladen eines Turmfensters aufgestellt, damit die Käfer an einem kalt-feuchten, dunklen und windgeschützten Ort überwintern können – wie sie es am liebsten mögen.
Die Geschichte des Vallans lebendig werden lassen
Nachdem die Käfer nun gerettet, die Fenster geputzt und die Böden gewienert sind, kann es für Bechert und Cengiz mit der eigentlichen Arbeit losgehen: dem Schreiben eines Buches über den Spanischen Vallan, seine Bewohner und seine Geschichte. Denn bis heute ranken sich um den Vallan geheimnisvolle Legenden. Wann genau das romantisch anmutende, sechseckige Türmchen erbaut wurde und warum, darüber sind sich Gelehrte und Historiker nicht ganz einig. Auch der Name „Spanischer Vallan“ hat schon manche Expertenstirn in Falten gelegt. Vermutet wird, dass er dem Volksmund entsprungen ist und mit den Spanischen Truppen in Verbindung steht, die Rheinberg in der Vergangenheit wiederholt angegriffen und erobert haben. Das Gelände des heutigen Vallans war damals ein vorgelagerter Teil der Rheinberger Festungsanlagen. Eine alte Legende besagt, dass sich ein unterirdischer Gang vom Spanischen Vallan bis unter den Marktplatz ziehen soll; eine andere, dass der Turm lange als geheimer Treffpunkt für Liebende hergehalten hat.
Ob es wirklich einen Gang gab – oder vielleicht noch gibt – und welchen Zwecken der Turm und das Gelände über die Jahrhunderte dienten, möchten Bechert und Cengiz herausfinden. Dazu wälzen sie Quellen, recherchieren in diversen Archiven und lassen die Geschichte und das Wesen eines der schönsten Rheinberger Bauwerke Zeile für Zeile lebendig werden.
Buchreihe in Planung
Ursprünglich war ein einzelnes Buch angedacht, das die Stadt Rheinberg und ihre Geschichte aus einer neuen, jüngeren Perspektive darstellen sollte. Da die Fülle an Material und Ideen aber zu groß war, hat sich das Autorenpaar entschlossen, mehrere kleine Bücher im Vallan zu Papier zu bringen. Diese sollen sich von den bereits vorhandenen Werken über Rheinbergs Geschichte klar abheben – moderner, unterhaltsamer und nicht nur auf die Stadthistorie beschränkt. „Wir sind eine neue Generation, die sich dem Jetzt annimmt, und möchten daher auch Geschichten aus den letzten Jahrzehnten erzählen – nicht zuletzt, um auch jüngeren Menschen zu zeigen, was die Stadt, in der sie leben, preiszugeben und zu bieten hat“, so Cengiz.
Bechert und Cengiz mit Vallan-Schlüssel im Spanischen Vallan (Foto: Manuela Bechert)
Cengiz und Bechert vor dem Vallan (Foto: Manuela Bechert)
Meister Lampe Wildtierhilfe beim Marienkäferretten (Foto: Fabian Rapp)
Vielen Dank Uwe Plien und RP Xanten/Rheinberg für den schönen Artikel und an Bürgermeister Dietmar Heyde für die freundliche und engagierte Unterstützung unseres Projekts. (mit Manu Bechert)
Spanischer Vallan wird Schreibstube
Rheinberg – Manuela Bechert und Renan Cengiz haben mit der Stadt einen Nutzungsvertrag für den kleinen Sechseck-Turm im Stadtpark geschlossen. Sie wollen hier ein Buch über Rheinberg schreiben, außerdem planen sie kulturelle Events.
„Geschichte ist eine durch Völkerrecht und Konvention beliebte Art, den Gegenstand von einer gewissen Seite zu zeigen.“
Theodor Gottlieb von Hippel der Ältere (1741–1796), Staatsmann, Schriftsteller, Frauenrechtler und Sozialkritiker in „Kreuz- und Querzüge des Ritters A bis Z“
Sei gespannt auf unsere. Katze, Sack, diesdas: Wir schreiben gemeinsam an einem besonderen Ort. Der Rest steht bald in der Zeitung.
Manu Bechert und Renan Cengiz schreiben in Rheinberg gemeinsam über Rheinberg.
„A lot of people police their own brains. They’re like citizen soldiers, so to speak. I’ve seen people who will willingly arrest, try and punish their own brains. Now that’s really sad. That’s vigilante brain policism. It’s not even official, it’s like self-imposed. … It’s hard to pin it down to one central agency when you realize that so many people are willing to do it to themselves. I mean, the people who want to become amateur brain police, their numbers grow every day – people who say to themselves, ‚I couldn’t possibly consider that‘, and then spank themselves for even getting that far. So, you don’t even need to blame it on a central brain police agency. You’ve got plenty of people who willingly subject themselves to this self-mutilation.“
„Der Wilde Mann ist eine Figur aus der Volksdichtung: Er lebt allein im Wald, ist am ganzen Leib behaart und mit Blattwerk oder Moos bekleidet; in den Händen trägt er einen Baumstamm, meistens eine Fichte. Der Wilde Mann wird als »Primitiver«, aber auch als »edler Wilder« wahrgenommen. Er ist ein Mischwesen aus Mensch und Tier, oft erscheint er riesenhaft, manchmal auch als Zwerg; sein Wesen ist ambivalent. […] Aber der Wilde Mann ist nicht nur Poesie, er ist auch physische Realität […] Allen diesen Wilde Mann-Darstellungen ist gemein, dass sie die Grenze zwischen Zivilisation und Wildnis transzendieren: Sie bedeuten den Kontakt mit der Naturgewalt. Der Wilde Mann entführt in einen Raum jenseits der vertrauten Welt und Wirklichkeit – die Wildnis –, in dem die Gesetze der Kultur nichts wert sind. Hinter dem Hag, hinter den Stadtmauern beginnt sein Reich: der Ur-Wald, das Jenseits, das Chaos.“
Aus: Dr. Thomas Hoeffgen: „Der Wilde Mann – Züge des Schamanismus in Volksdichtung und Verkleidungskult“, hier: „Vorwort“ in: Fisch, M. & Seiderer, U. (Hrsg.): „Hülle und Haut. Techniken des Verkleidens und Umschließens“ (Berlin: 2014, S. 280–300); https://www.thomashoeffgen.de/veröffentlichungen/der-wilde-mann/
Yippie ki-yay! Nach 14 Monaten Pause ist ein frisches Musikvideo im Kasten. Nocebo ist aus einem wenig älteren Improschnipsel gewachsen: zuerst bloß eine Gitarre und improvisierte Gesangsideen, dann ein Text, Drums (Yamaha DD-11), eine Bassline und schließlich fixe Melodien.
Das Video zum Lied entstand auf einem Streifzug durch’s Viertel, in dem ich meine Kindheit verlebt habe. (Konzept und Umsetzung: Relephant Features)
Warum der Song für mich besonders ist: Über das vergangene Dreivierteljahr habe ich alle 1–2 Tage ein meist improvisiertes Musikstück veröffentlicht – oft Gitarre und Gesang, manchmal Loops mit Drumpads, Keys und einer alten E-Orgel. Die Aufnahme erledigte meine Handykamera – bis auf den schwachen Pegel hat das meist ausgereicht.
Aber irgendwann reichte es mir nicht mehr. Ich hatte einen Improstau – es fluppte nicht. Was war los?
Nach einigem Harren und Teeschlürfen entschloss ich, die Videofrequenz herunterzufahren, aber die Qualität hoch. Zusätzlich zu den gewohnten Jams gibt es darum nun regelmäßig kleine Songs zu hören – mit begleitendem Video für Youtube, IGTV und Facebook.
Mein Ziel ist es nicht, perfekte, makellose Songs und Videos zu machen, um Himmels Willen. Die Devise lautet: Nah dran an der Idee bleiben, am Rohen, Rauschhaften. Was ich dem Musiversum mit all seinen GroßmeisterInnen einzig hinzufügen kann, ist mein persönlicher Ausdruck meiner persönlichen Wahrnehmung der Welt, der Wirklichkeit, des Allesmiteinanders. Und dem nachzugehen bereitet mir eine unheimliche Freude.
Nocebo läutet also die neue Herausforderung ein. Und macht ihn drum für mich besonders. Film ab:
Lyrics
Coarse down the ocean
and hose me ablution
Bewet all I die for
Rouse, rouse
Row me a notion
infer it’s notorious
Had you deciphered
All Alls
Grown by the downs
and there’s me in for meaning
Upheaved by the tidal
falls, falls
Credits
Music and words written, performed and produced by Renan Cengiz a/k/a brudertaktiker. Video directed, shot and edited by Renan Cengiz & Kathi Kern (Relephant Features).