Letzten Herbst habe ich mit dem Pumptrackfahren begonnen – erst mit einem alten Dirtbike, dann mit einem Cruiser (DK Cygnus 24″ Purple), das ist eine Art größeres BMX. Ich bin zwar mein Leben lang gern Fahrrad gefahren (und war sogar mal Stadtradelstar), aber nur wie normale Leute. Radsport ist mir neu, aber da einige meiner engsten Familienmitglieder sich bereits sämtliche Knochen dabei gebrochen haben, mit überhöhter Geschwindigkeit semiprofessionell Steilhang-Trails (Trail ist Radsportsprache und steht kurz für: Total Riskanter Abhang, Immanente Lebensgefahr) herunterzufahren, war mein Interesse geweckt.
Nach einem guten halben Jahr des Sammelns zaghafter Erfahrungen, entschloss ich mich ohne langen Nachdenkens mein erstes Rennen zu fahren, um daran zu wachsen oder zumindest nach Möglichkeit nicht oder nur teilweise in die ewigen Radgründe einzugehen. Das vom StreetGrown e.V. organisierte Rennen fand, als Auftakt des ersten offenen NRW-Pumptrack-Cups, auf meinem Heimatpumptrack in Rheinberg statt. Mein Ziel war eine Rundenzeit von unter 21 Sekunden ohne Krankenhaus – und das habe ich tatsächlich erreicht (trotz Sturz mit leichter Rippenfraktur im zweiten Lauf – jetzt bin ich endlich nicht mehr nur Anfänger, sondern tatsächlich *blutiger* Anfänger).
Die Erfahrung war gut, die Veranstaltung gelungen, der letzte Platz sehr angenehm und der Verein und seine Arbeit sind absolut unterstützenswert. Aber vor meinem nächsten Wettkampf widme ich mich auf Anraten meiner Coachin erst einmal erschöpfend dem Fahrtechniktraining. Vielen Dank an alle, die mir dabei helfen, danke an mein Team von RADikal Bikes, meine Familie und danke, dass mich niemand allzu offensichtlich ausgelacht hat.

PS: Ohne Helm und Handschuhe hätte ich jetzt nur noch ein halbes Gesicht und mehrere Wochen Zwangsgitarrenpause. Sei nicht so dumm und fahre ohne Schutz!
Ein italienisches Sprichwort besagt: Des Menschen großer Feind ist seine eigene Meinung. Wie lautet Ihre?